Portimplantation

Allgemeines

Bauchwandbrüche gehören zu den häufigsten operierten Krankheitsbildern und bilden an dem chirurgisch operierten Krankengut 10 – 15 %. Mit dem Auftreten von Brüchen ist mit 15 pro 1000 Menschen zurechnen. Man unterscheidet die primären Brüche wie Leisten-, Nabel- und Bauchwandbrüchen, die im Bereich vorgegebenen körperlichen Schwachstellen und die sekundären Brüche, den Narbenbrüchen, die sich im Bereich von Narben nach operativen Eingriffen, entwickeln.

Von den primären Brüchen stellen die Leistenbrüche mit einer Häufigkeit von 2 % bei Männern und 0,3 % bei Frauen mit ca. 80 % den größten Anteil dar, gefolgt von 10 % Schenkelbrüchen, 5 % Nabelbrüchen und ca.5 % Bauchwandbrüchen. Die primären Brüche entstehen im Bereich vorgegebenen anatomischen Schwachstellen, den sogenannten Bruchpforten. Narbenbrüche entstehen durch Bauchwandschnitte infolge von Bauchoperationen und sind Folge unzureichender Vernarbung. Nach Bauchraumeröffnungen ist mit einer Häufigkeit von 5 – 10 % das Auftreten eines Narbenbruchs zurechnen.

Eines der Hauptprobleme der Bauchwandbrüche ist die Einklemmungsgefahr des Bruchsackinhalt. Ihre Behandlung erfordert die Einpflanzung eines zentralvenösen Katheters. Vor der Behandlung erfolgt ein ausführliches Gespräch über die Notwendigkeit, Dringlichkeit und Durchführung des geplanten Eingriffes. Es werden naheliegende, typische Risiken und auch Folgen des Eingriffes mit Ihnen besprochen.

WARUM SOLL DER EINGRIFF DURCHGEFÜHRT WERDEN?

Portimplantation 01

Sie benötigen eine medikamentöse Therapie Ihrer Grunderkrankung bei der wiederholt Venen punktiert werden müssen. Die Venenpunktionen verursachen Entzündungen und Schmerzen. Die Implantation eines venösen Kathetersystems gewährleistet Ihnen einen langfristigen und sicheren Venenzugang für die geplante Infusionstherapie.

Der von mir verwendete Power-Port ist geeignet für noch anstehende CT-Untersuchungen bei der Hochdruckinjektionen von Kontrastmitteln erforderlich werden. Hierzu ist ein spezielles Infusionsset erforderlich. Das Kathetersystem kann bis maximal 300 psi (2068 kPa) belastet werden.

DIE IMPLANTATION

Portimplantation 02

Der Eingriff kann in örtlicher Betäubung mit Sedierung oder in einer Vollnarkose durchgeführt werden. In der Regel empfehlen wir in Rücksprache mit dem Anästhesiten die Vollnarkose. Dieser wird Sie zusätzlich in einem Informationsgespräch über die Einzelheiten und Risiken aufklären.

In das Operationsgebiet wird zusätzlich örtliches Betäubungsmittel gespritzt um nach der Implantation möglichst eine Schmerzfreiheit zu erlangen. Es erfolgt ein ca. 4-5 cm langer Hautschnitt im Bereich der oberen Brustwand. Es wird eine entsprechende Vene freigelegt und der Katheterschlauch eingeführt und soweit vorgeschoben bis die Spitze in der oberen Hohlvene liegt. Die Lage der Katheterspitze wird mittels Röntgendurchleuchtung kontrolliert. Die Portkammer wird an den Katheter angeschlossen und unter der Haut in einen kleinen Hohlraum, der vorbereitet wird, geschoben und fixiert. Die Haut wird wiederverschlossen.

Portimplantation 03

Durch die Haut tastet man die feine Silikonmembran, die dann mit einer speziellen Nadel mehrere hundert Mal punktiert werden kann.

RISIKEN

Ihnen wird ein ausführlicher Informationsbogen ausgehändigt indem Sie nach besonderen persönlichen Risiken wie z.B. Medikamentenunverträglichkeiten, Gerinnungsstörungen, Allergien etc. gefragt werden. Bitte beantworten Sie die Fragen gewissenhaft, es ist zu Ihrer eigenen Sicherheit.

MÖGLICHE KOMPLIKATIONEN

In seltenen Fällen, wenn die Gefäße sehr brüchig oder verschlossen sind, gelingt es nicht den Katheter einzuführen oder richtig zu positionieren. Dies führt dann zum Abbruch der geplanten Operation. Trotz größter Sorgfalt kann es bei oder nach der Operation gelegentlich zu Zwischenfällen kommen. Hierzu zählen:

  • Stärkere Blutungen, die insbesondere bei Störungen der Blutgerinnung oder der Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten vorkommen
  • Selten Verletzungen von Hautnerven, die zu Taubheitsgefühlen in der Umgebung der Wund führen können
  • Sehr selten Verletzungen von Armnerven mit nachfolgenden Gefühle- und Bewegungsstörungen
  • Äußerst selten Verletzung des Rippenfells mit Eindringen von Luft in den Brustraum bis zum Kollaps der Lunge. Dies hat die Einlage eine Saugdrainage zur Folge und eine stationäre Behandlung
  • Die Bildung von Gerinnseln
  • Eine Wundinfektion, die manchmal die Entfernung des Kathetersystems erforderlich macht
  • Narbenwucherungen und somit kosmetisch störende Narben
  • Verrutschen des Ports, obwohl der Port eingenäht wird
VERHALTEN NACH DEM EINGRIFF

Nach dem Eingriff sollten Sie den Verband bis zum vereinbarten weiteren Behandlungstermin geschlossen lasten. Das Führen eines Fahrzeuges sollten Sie für ca. 12 Stunden nach dem Eingriff unterlassen. Nach Abschluss der Wundheilung, ca. 8 Tage, können Sie wieder Ihre gewohnten sportlichen Aktivitäten aufnehmen.

AMBULANT ODER STATIONÄR?

Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant. Nach eine ca. 2-stündigen Überwachungszeit lassen Sie sich bitte von Verwandten oder Bekannten abholen. Sollte aus medizinischen Gründen eine stationäre Überwachung bzw. Behandlung erforderlich werden, ist dies hier gewährleistet.

Ich danke für Ihr Vertauen.
Dr. Deusch

PDF DOWNLOAD

Zurück zum Orthopaedicum
Termin
online buchen
Doctolib